Der Fehler im Geldsystem und die Lösung

Der Fehler
Die Realwirtschaft dient dazu, die materiellen Lebensgrundlagen zu sichern. Die Finanzwirtschaft hingegen dient dazu, aus Geld mehr Geld zu machen. Geld wird verzinst und die Zinsen werden wieder verzinst (Zinseszinseffekt). So wachsen die Guthaben exponentiell und koppeln sich mehr und mehr von der Realwirtschaft ab. Exponentielles Wachstum ist nur zeitlich begrenzt möglich. Deshalb bricht unser Geldsystem immer wieder zusammen und zieht die Realwirtschaft mit in den Abgrund. Im nationalen Rahmen hat es das in der Vergangenheit wiederholt gegeben. Durch die Globalisierung besteht nun die Gefahr eines globalen Zusammenbruchs.
An den Zinsen verdienen nur 10 % der Bevölkerung. 90 % der Menschen verlieren über die Zinsen, die in allen Preisen und Steuern enthalten sind. Das sorgt für eine massive Umverteilung von unten nach oben. Daraus entstehen extreme Kapitalkonzentrationen. Diese stellen eine Gefahr für unsere demokratische Grundordnung dar. Politiker, Banker und Wirtschaftswissenschaftler diskutieren auf gesellschaftlicher Ebene (noch) nicht die Alternative zu diesem System: fließendes Geld. Geld kann nicht “arbeiten”, nur Menschen und Maschinen können das.

Die Lösung
Es geht jedoch auch anders: Mit fließendem Geld, ohne zinsbedingte Umverteilung und mit mehr Vielfalt in den Geldsystemen. Bereits heute ist der Beweis vollbracht, dass alternative Lösungsansätze funktionieren. Zeitbanken, die auf der Verrechnung von Arbeitsstunden basieren, Regionalwährungen, die regionale Wirtschaftskreisläufe fördern, und komplementäre Währungen, die in erster Linie sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen oder ökologischen Zwecken dienen. Diese “Währungen” sind keine Konkurrenz zum Euro. Sie ergänzen, stabilisieren und bereichern das bestehende Geldsystem.
Auch beim Euro oder jedem anderen gesetzlichen Zahlungsmittel würde eine kleine “Änderung” Wunder wirken: Statt Geld mit Zinsen in den Wirtschaftskreislauf zu locken, wird eine kleine Nutzungsgebühr (Umlaufimpuls) erhoben. Sie fällt nur an, wenn das Geld nicht weitergegeben oder investiert wird. Ziel dieser Gebühr ist es, ein System ohne exponentiellen Wachstumszwang und Umverteilung zu schaffen. Reich werden kann man dann allein durch Arbeit. Ökologische Projekte werden nun finanzierbar. Die Umverteilung zugunsten einer kleinen Minderheit hört auf und die Realwirtschaft wird aus der Geiselhaft der Finanzwirtschaft befreit. Anstatt dass Geld die Welt regiert, kann es der großen Mehrheit der Menschen dienen. Dafür setzen wir uns ein.