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Prof. Dr. Bernd Senf Song
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McKinsey-Studie: 199 Billionen US-Dollar Schulden weltweit
McKinsey, 05.02.15: “Verschuldung gefährdet Finanzstabilität – Alle großen Volkswirtschaften heute höher verschuldet als zu Beginn der Krise 2007 – Gesamtverschuldung in Deutschland beträgt 188% des Bruttoinlandsprodukts
Die weltweite Verschuldung erreicht aktuell neue Rekordstände. Die globalen Schulden liegen heute bei 199 Billionen Dollar und damit 57 Billionen Dollar höher als zu Beginn der Finanzkrise 2007.” (1)
Diese Meldung war am 05.02.15 in vielen alternativen und Mainstream-Medien zu lesen. Betrachtet man die Entwicklung ab dem Jahr 2000, stellt man fest, dass sich die Schulden um 112 Billionen US Dollar mehr als verdoppelt haben.
Nur die Schulden?
Dies ist eine einseitige Betrachtung und ein wichtiger Aspekt wird übersehen. Ich kann nur Schulden aufnehmen, wenn entsprechende Guthaben vorhanden sind. Mit anderen Worten: seit 2000 haben sich auch die Guthaben mehr als verdoppelt.
Jetzt nicht nervös werden! Die Guthaben auf Ihrem Konto haben sich wahrscheinlich nicht verdoppelt.
Die Antwort auf die Frage, wer die Gewinner dieser Entwicklung sind, finden Sie in der aktuellen Oxfam-Studie “Die wachsende Lücke zwischen
Arm und Reich – ein Kernproblem des 21. Jahrhunderts”. (2) Auf SpOn lesen wir “Das reichste Prozent besitzt mehr als alle anderen zusammen” und “Die Tendenz ist bekannt, das Ausmaß erschreckend”. (3)
Wo ist die Frage nach dem WARUM?
Warum werden die Reichen immer reicher und die Armen immer zahlreicher?
Die Antwort ist einfach: Wir zahlen. ALLE!
Wir zahlen bei jedem Einkauf die Schuldzinsen des Staates, z.B. über die Mehrwertsteuer und die Schuldzinsen der Unternehmen, welche in den Preisen einkalkuliert sind. Und wir zahlen für selbst aufgenommene Darlehen. Die Schuldzinsen auf der einen Seite werden zum größten Teil als Guthabenzinsen auf der anderen Seite ausgezahlt. Wenn eine Gruppe von 85 Menschen bald mehr als 50 Prozent des weltweiten Wohlstands besitzen wird, dann ist auch einfach zu verstehen, wie diese Vermögensberge immer größer werden.
Ein großer Teil dieser Zinseinnahmen wird wieder verzinslich angelegt. Immer neue Darlehensnehmer müssen gefunden werden. Zinseinnahmen werden verzinst, wieder und wieder.
Wir sind verwundert und erstellen komplexe Studien. Wegen einer einfachen mathematischen Funktion?
Wir sollten uns vielmehr die Frage stellen, warum sich der hohe Einsatz von Wissen und Kapital in unserem Wirtschafts- und Finanzsystem nicht zum Wohle unseres Landes und seiner Menschen auswirkt, sondern zum Vorteil weniger Menschen.
Diesen von Menschen gemachten Fehler im Finanzsystem durch ständig neue Forderungen nach Wachstum ausgleichen zu wollen, ist ein hoffnungsloses Unterfangen.
“Die Nebenwirkungen des Wirtschaftswachstums stellen seinen gesamtwirtschaftlichen Nutzen zunehmend infrage. Seit Jahren muss es durch staatliche und private Schulden gestützt werden. Der Ressourcenverbrauch steigt und mit ihm die Belastung der Umwelt. Die Belastungen der Lebenschancen kommender Generationen nehmen Dimensionen an, die jene zurückliegender Kriege übersteigen. Sie sprechen schon heute allen Grundsätzen sozialer Gerechtigkeit zwischen den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen Hohn und gefährden die Solidarität zwischen ihnen. Jede menschliche Ordnung, die immerwährendes materielles Wachstum zur Voraussetzung hat, muss früher oder später scheitern.” (4)
Das sich unser Geldsystem in seiner Endphase befindet ist keine Verschwörungstheorie, sondern einfache Mathematik. Eine Bereinigung ist unausweichlich. Weniger Schulden bedeutet auch weniger Guthaben.
Bei einem Neustart des Finanzsystems ohne Fehlerkorrektur vererben wir unseren Kindern und Enkelkindern das Dilemma einer destruktiven Umlaufsicherung mit Zins und Zinseszins. Das Wissen über Ursachen und Wirkungen und die Alternative “Fließendes Geld” muss sich noch mehr herumsprechen, damit wir unseren Nachfahren ein Erbe ohne dieses selbst geschaffene Dilemma hinterlassen können.
Quellen:
(1) McKinsey: Weltweite Verschuldung
(2) Oxfam: Besser = gleich
(3) SpOn: Armutsstudie von Oxfam
(4) Kurt Biedenkopf: Wachstum schafft noch keine Arbeit
Veröffentlicht unter Allgemein, Fließendes Geld, Politik
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Lust auf neues Geld in Biberach
Für den 15.01.2015 lud der Arbeitskreis “Netzwerk für Nachhaltigkeit” aus Biberach Steffen Henke für einen Vortrag in die hübsche Stadt ein. “Der Arbeitskreis, unter dem Dach des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), fragt sich, warum die Krisen in der Welt immer mehr zunehmen, obwohl die Wirtschaftsleistung verfünfzigfacht wurde. Deutschland steht vor Problemen wie Zunahme von Staatsverschuldungen, verarmenden Kommunen, 40000 Firmenpleiten 2013, kollabierenden Ökosystemen, beschleunigtem Klimawandel und Artenschwund.” (1)
Hierfür wurde der Hans-Liebherr-Saal in der Stadthalle von Biberach angemietet.
Mit wundervollem Schwung wurde die Veranstaltung vorbereitet und über viele Wege bekanntgemacht. Den Infoflyer für den Vortrag “Lust auf neues Geld” fanden wir bei unserem Bummel durch Biberach in mehreren Geschäften. Die Schwäbische Zeitung informierte ihre Leser mit mehreren Artikel über die Veranstaltung.
Nachdem alle 166 Stühle vergeben waren, versuchten die Organisatoren weiteren Gästen die Teilnahme zu ermöglichen, in dem zusätzliche Sitzgelegenheiten beschafft wurden. Ohne die Fluchtwege zu blockieren, nahmen weitere Interessierte auch auf den Stufen des Hans-Liebherr-Saales Platz. Sehr bedauerlich war, dass trotz dieser kreativen Maßnahmen nicht alle Menschen, die gekommen waren, dabei sein konnten. Mit deutlich über 200 Gästen war das Fassungsvermögen vom Hans-Liebherr-Saal erreicht.
Steffen Henke: “Ich war natürlich sehr erfreut über das rege Interesse an alternativen Wegen im Vergleich zum aktuellen Geldsystem. Es war ein besonderes Publikum, ausgesprochen aufmerksam verfolgte man meine Argumentation und obwohl es sich bei diesen Inhalten eher um ernste Themen handelt, durfte zwischendurch zum Luftholen herzlich gelacht werden. Auffällig war, dass auch viele Biobauern gekommen waren, also Produzenten, die auf nachhaltige Weise die Region mit wertvollen Lebensmitteln versorgen. In räumlicher Nähe existiert eine Regiogeldinitiative, der Donau-Taler. Dieser konnte damit wundervoll als praktisches Beispiel für die Funktionsweise von fließendem Geld dienen. Die „Humane Wirtschaft“ war ebenfalls vor Ort.
Als Dankeschön wurde mir am Ende der Veranstaltung ein Korb, gefühlt mit lauter Leckereien, aus ökologischer Herstellung, Vieles aus der Region, überreicht. Beim Genießen dieser Köstlichkeiten werde ich mit Freude an diesen Abend denken. Ich möchte mich ebenfalls ganz herzlich bei der aktiven Gruppe für diese brillant gelungene Aktion bedanken.” (2)
Nach dem Vortrag hatten die Gäste ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen. Unter anderem wurde die Frage nach den Unterschieden zwischen Vollgeld und fließendem Geld gestellt. Steffen konnte mit seiner Antwort sehr gut verdeutlichen, dass es sich nicht um zwei konkurrierende Systeme handelt. Die Vollgeld Initiative beschäftigt sich mit der Frage, wie das Geld in den Umlauf kommt. Fließendes Geld beantwortet die Frage, wie das Geld im Umlauf bleibt – neutral, ohne leistungslose Umverteilung und Wachstumszwang durch Zins und Zinseszins.
Quellen:
(1) www.schwaebische.de
(2) www.facebook.com/neuesgeld.ne
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Life below zero – Leben unter Null
In einer Rede vor der Geldmarkt-Kontaktgruppe der Europäischen Zentralbank am 9.9.2014 in Frankfurt am Main benannte EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré einen Ideengeber für die aktuelle Geldpolitik der EZB: Silvio Gesell.
Das ist eine kleine Sensation, denn die EZB-Geldmarkt-Kontaktgruppe “Money Market Contact Group” (MMCG) besteht aus rund 20 Vertretern verschiedener europäischer Geschäftsbanken.
Benoît Cœuré:
In fact, the idea of negative interest rates, or “taxing money”, goes back to the late nineteenth century, to Silvio Gesell, the German founder of “Freiwirtschaft”. The historic academic opinion on Gesell is divided. Irving Fisher supported him and John Maynard Keynes called him “a strange, unduly neglected prophet”, others a “typical monetary crank”.
Benoît Cœuré spricht über den noch vorhandenen Spielraum der EZB und er erkennt, dass die physikalische Währung mit einer Nominalrendite von Null die “Wirtschaftsuntergrenze” ist. Das Bargeld mit seinen geringen Durchhaltekosten steht also weiteren Zinssenkungen im Wege. Die Abschaffung des Bargeldes könnte der EZB den Weg frei machen, die Leitzinsen weiter zu senken, auch in den negativen Bereich.
Benoît Cœuré weiß aber auch aus den Werken vom “seltsamen, zu Unrecht übersehenen Propheten” Silvio Gesell, dass das Bargeld mit einer konstruktiven Umlaufsicherung von rund 6 Prozent belegt werden muss, damit der Geldumlauf ungestört gewährleistet ist und das nur so die Überentwicklungen der Schulden- und Vermögensberge durch spekulative Hortung und Erzwingung positiver Zinssätze vermieden werden können. Man kann erahnen, dass Benoît Cœuré die Weiterentwicklung des Bargeldes und die Einführungen einer konstruktiven Umlaufsicherung, also Fließendes Geld, befürworten würde.
Quelle:
Benoît Cœuré: Life below zero – learning about negative interest rates
Helmut Creutz Grafiken
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Die Auserwählten und die fehlende Voraussetzung für Frieden
Die herrschenden Eliten versteckten sich in der Vergangenheit in ummauerten Schlössern, Burgen und Klöstern. Der Prunk war sichtbar und bekannt. Mit dem zunehmenden Gefühl, dass man in einer Demokratie leben würden, verschwanden die Prunkbauten der Eliten aus unserem Blickfeld. Tatsächlich hat sich nichts geändert. Nur die ummauerten Schlössern, Burgen und Klöstern sind unsichtbar geworden.
Die herrschenden Eliten verstecken sich weiterhin in ihren ummauerten Schlössern, Burgen und Klöstern, denn “Es herrscht Klassenkrieg, richtig. Aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt. Und wir gewinnen.” so Warren Buffet, Multimilliardär, Hedgefonds-Manager und drittreichster Mensch der Welt.
In diesem Klassenkrieg ist den herrschenden Eliten jedes Mittel recht, um ihren Besitzstand zu wahren. Militärische Auseinandersetzungen sind für sie kein Tabu.
Die sozialen Brandherde explodieren – Arbeitlosigkeit, Armut trotz Arbeit, Altersarmut, Elend in der dritten Welt usw. – vor unseren Augen. Immer häufiger werden die Spannungen in unserer Gesellschaft in der Presse thematisiert. Doch wir sind dabei, uns daran zu gewöhnen.Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass die sozialen Spannungen einzig und allein durch das vorhandene Geldsystem beschleunigt zunehmen werden. Nur wenn das Wirtschaftswachstum größer ist als das Einkommen aus Kapital, fällt die Umverteilung hin zu denen, in unfassbarem Überfluss leben, nicht auf. Mit Einkommen aus Kapital meine ich nicht die Sparbücher der kleinen Leute.
1% der Menschheit besitzt 50% des Weltvermögens.
Wir sollten nicht übersehen, dass es dieses Wirtschaftswachstum, dass die Gier der “auserwählten” Superreichen verschleiert, nur nach dem zweiten Weltkrieg gab. Diese Illusion der Klassengleichheit und das sich Kapitalertrag und Wirtschaftswachstum in Waage halten, sind Geschichte. Längst haben wir wieder ein Vermögensungleichgewicht wie vor Beginn des 1. Weltkriegs.
Nur durch eine ungeheuere Kapitalzerstörung könnte es wieder einen Boom wie nach dem 2. Weltkrieg geben:
Fokus Online, Sonntag, 07.09.2014
Historiker Heinrich August Winkler
Deutschland der Gründerjahre: “Ohne Krieg wird es so einen Boom nicht mehr geben”
Am 5. Juli 1891 (!) beklagte das volkswirtschaftliche Finanzblatt “Die Sparkasse” die sinkenden Zinsen und stellte dabei erstmals den Zusammenhang zwischen unserem Geldsystem und dem Zwang zur Kriegsführung her:
“Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Capitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben. … Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Capitalzerstörung, welche er bedeutet.”
Unser ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler sprach von der Notwendigkeit, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands notfalls durch militärische Einsätze zu stützen. Köhler glaubte dabei, dass “auf einem nicht so schlechten Weg” befinden.
Dem möchte ich widersprechen.
Krieg und Frieden ist im Wesentlichen eine Frage des Geldsystems. Die Lösung für ein menschengerechtes Finanzsystem ist längst bekannt: Fließendes Geld.
Quellen:
Humane Wirtschaft Fehlende Voraussetzungen zur Überwindung des Bürgerkrieges durch einen Bürgerfrieden
Deutschlandradio Interview mit Horst Köhler
Wikipedia Gulf War Photobox von User:Acdx – Own work, based on File:WarGulf_photobox.jpg. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons
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Game over: Warum Zentralbanken Geld direkt an das Volk geben sollten
Das derzeitige Geldsystem ist am Ende. Diese Erkenntnis scheint nun sogar beim CFR (Council on Foreign Relations) angekommen zu sein.
In der letzten Ausgabe des CFR-Magazins “Foreign Affairs” wurde der Artikel “Print Less But Transfer More: Why Central Banks Should Give Money Directly To The People” veröffentlicht:
“Weniger drucken, aber mehr transferieren: Warum Zentralbanken Geld direkt an das Volk geben sollten”.
Im aktuellen Geldsystem wachsen die Guthaben und Schulden exponentiell an. Die Sprünge werden immer größer, bis die Schuldner die Gier der Gläubiger nicht mehr bedienen können. Wenn die Einkommen aus Kapital größer sind als das Wirtschaftswachstum, geht dieses Geldsystem seinem unausweichlichen Ende entgegen. Seit 2008 wird uns dieses Dilemma als Krise “verkauft”.
Der Reichtum bei Wenigen nimmt gleichermaßen zu, wie die Armut bei Vielen. Seit Jahrzehnten verschärft sich die Ungleichheit in unserer Gesellschaft zunehmend.
Die Gläubiger suchen nach Wegen, um die Umverteilung über den Zins und Zinseszins und damit ihre leistungslosen Spitzeneinkommen zu erhalten.
Der Selbsterhaltungstrieb der Gläubiger führte bereits sogar dazu, dass Ben Bernanke den Abwurf von Geld aus dem Hubschrauber empfahl.
In einem Geldsystem mit “Fließendem Geld” sind derartige Überentwicklungen nicht möglich.
Mit der konstruktiven Umlaufsicherung verliert Geld seine Vormachtstellung gegenüber Waren und Dienstleistungen und dem Problem der Überentwicklung von Guthaben und Schulden kann wirkungsvoll entgegenwirkt werden.
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Verschlagwortet mit Ben Bernanke, exponentiell, Geld aus dem Hubschrauber, Geldsystem, Zinseszins
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Tagesseminar “Fließendes Geld verändert die Welt”
Am 31. Oktober 2014 lädt die “Neues Geld gemeinnützige GmbH” zum Tagesseminar “Fließendes Geld verändert die Welt” mit Steffen Henke und Matthias Helm nach Wuppertal ein.
Veranstaltungsort:
Silvio-Gesell-Tagungsstätte
Schanzenweg 86
42111 Wuppertal
Telefon 02053-423766
09.30 – 10.00 Uhr Ankunft der Teilnehmer, Empfang mit kleinem Imbiss
- Was ist Geld?
- Wer gibt es aus?
- Wie bleibt es im Umlauf?
- Wie ist es gedeckt?
11.30 – 12.30 Uhr Inhaltliche Vorbereitung des workshops – rhetorisches Handwerkszeug
- Erstansprache potentieller Interessierter
- Einwandbehandlung
12.30 – 13.30 Uhr Mittagessen mit Buffet
Dieser Seminarteil soll dem Teilnehmer verschiedene Blickwinkel eröffnen. Einerseits werden in der Gruppenarbeit verschiedene Fragen zum fließenden Geld tangiert. Andererseits sollen Fähigkeiten weiterentwickelt werden, die Antworten gut verständlich und nachvollziehbar zu präsentieren. Das erlangte Wissen kann bei Gesprächen mit Interessierten zum Tragen kommen. Fließendes Geld wird immer weiter in den Fokus rücken, insofern ist es wichtig, dass die fleißigen Aktiven gut vorbereitet sind. Es ist jedoch sichergestellt, dass auch Besucher des Seminars einen wertvollen Erkenntnisgewinn erlangen, die keine aktive Rolle einnehmen möchten.
14.00 – 15.00 Uhr Gruppenarbeit
15.00 – 16.00 Uhr Präsentation der Ergebnisse der Gruppenarbeit
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause (mit Kuchen und Gebäck)
16.30 – 17.30 Uhr Wie lernen und denken wir Menschen? Wie hilft uns dieses Wissen in Verbindung mit dem Fließenden Geld? (Matthias Helm & S. Henke)
17.30 – 18.30 Uhr Fragen und Diskussion
18.30 Uhr gemeinsames Abendbuffet (nicht in der Tagungspauschale enthalten), Anmeldung & Einchecken
Die Tagespauschale inkl. alkoholfreie Getränke und liebevoll zubereitetes Essen beträgt 59,00 EUR.
Vom 31.10. – 02.11.14 findet im selben Haus die Jahresfeier der “Humanen Wirtschaft” statt! Weitere Infos unter: www.silvio-gesell-tagungsstaette.de
Das diesjährige Motto der Jahresfeier lautet: “In Fluss bringen”
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5 vor 12 – Die Dramatik der exponentiellen Funktion
Vor ca. 4 Wochen hatte ich ein Gespräch mit einem echten Vollblut-Marxisten. Meine Kritik an der destruktiven Umlaufsicherung mit Zins und Inflation wurde sofort, ohne dass er mich nach meinen weiteren Ansichten fragte, als Antisemitismus bezeichnet. Von 0 auf 100 war ich ein “Neurechter” und mein Gesprächspartner war gefangen in seinen ideologischen Ansichten weit ab von einer rationalen Betrachtung.
Der Zins ist aus Sicht der Geldanlegern etwas Positives. Geldvermögen wachsen automatisch weiter an. Wenn die jährlichen Zinserträge nicht entnommen und den vorhandenen Geldvermögen zugeschlagen und ebenfalls verzinst werden, wachsen die Geldvermögen beschleunigt. Sie wachsen exponentiell, d.h. sie wachsen von Jahr zu Jahr schneller.
Alle mathematischen Funktionen und damit auch die Exponentialfunktion sind mathematische Werkzeuge.
Ist ein Werkzeug wie z.B. ein Schraubenzieher, wenn ich ihn beim festschrauben einer Schraube rechtsherum drehe automatisch ein politisch nicht korrektes Werkzeug?
Wurden die Windräder in unserem Land, die sich alle rechtsherum drehen, eventuell von neurechten Ökofuzzis errichtet?
Eine mathematische Funktion kann weder rechts noch links sein.
Es ist eine der größten Schwächen der Menschheit, dass wir nicht exponentiell denken können. Es fällt nicht nur schwer, die Dramatik einer exponentiellen Entwicklung zu erkennen, es ist auch nicht leicht, diese Funktion verständlich zu erklären.
Einige Menschen sind mit dieser Funktion vertraut, wie z.B. Alexander Dibelius (Deutschland-Chef der Investmentbank Goldman Sachs): “Dass … exponentielle Entwicklungen auf Dauer nicht durchzuhalten sind, lehrt schon die Biologie: Eine Bakterienkultur kann für eine gewisse Zeit exponentiell wachsen, aber irgendwann reicht der Nährstoff nicht mehr und sie bricht plötzlich zusammen. Man tut sich jedoch schwer zu erkennen, wann solch eine Entwicklung endet, wenn man selbst mitten drin steckt.”
Auch Kurt Biedenkopf (CDU) hat die Probleme exponentieller Prozesse erkannt: “Wirtschaftswachstum hat mit der Zinseszinsrechnung gemeinsam, dass es nach einer exponentiellen Funktion verläuft. Die jährliche Zunahme des BIP beschleunigt sich bei gleichbleibendem Wachstum, die Sprünge werden immer größer. In einer endlichen Welt sind derartige Prozesse nur auf Zeit möglich.”
Was ist eine Exponentialfunktion?
Die Exponentialfunktion beschreibt die Größe einer stetig anwachsenden Menge. Wenn wir wissen wollen, in welchem Umfang die Menge angewachsen ist, benutzen wir die Exponentialfunktion.
Wenn eine Menge jährlich um 100 % anwächst, dann wissen wir, dass sich am Jahresende die Menge verdoppelt hat.
Wenn eine Menge jährlich um 5 % anwächst, dauert es logischer Weise länger als ein Jahr, bis sich die Menge verdoppelt hat.
Die Zeit für die Verdopplung nennt man die Verdopplungszeit und diese kann sehr einfach ermittelt werden. Man nimmt die Zahl 72 und teilt diese durch den Prozentsatz des Wachstums pro Zeiteinheit. (72er-Regel)
72 geteilt durch 5 ergibt eine Verdopplungszeit von rund 14 Jahren. Unsere jährlich um 5% anwachsende Menge würde sich ca. alle 14 Jahre verdoppeln.
Stellen wir uns nun einmal vor, wir hätten diese Bakterienkultur, von der Alexander Dibelius sprach, und die Anzahl der Bakterien würde sich mit jeder Minute verdoppelt.
Um 11.00 Uhr morgens nehmen wir eine winzige Bakterie und legen sie in eine leere Flasche. Eine Stunde später ist die Flasche voll.
Eine Minute vor 12.00 Uhr ist die Flasche halbvoll.
Stellen wir uns weiterhin vor, diese Bakterien besäßen menschliche Intelligenz. Wann fiele ihnen zum ersten Mal auf, dass es in der Flasche eng wird?
2 Minuten vor 12.00 Uhr:
Die Flasche ist 1/4 voll. 75,00 % der Flasche sind leer.
3 Minuten vor 12.00 Uhr:
Die Flasche ist 1/8 voll. 87,50 % der Flasche sind leer.
4 Minuten vor 12.00 Uhr:
Die Flasche ist 1/16 voll. 93,75 % der Flasche sind leer.
5 Minuten vor 12.00 Uhr:
Die Flasche ist 1/32 voll. 96,87 % der Flasche sind leer.
5 Minuten vor 12.00 Uhr ist die Flasche nur zu rund 3 % mit Bakterien gefüllt.
Nicht nur den Bakterien, auch uns Menschen fällt es schwer zu erkennen, wann es 5 vor 12 ist.
In einem Geldsystem mit “Fließendem Geld” lässt man derartige Probleme gar nicht erst entstehen. Mit einer konstruktiven Umlaufsicherung könnte man schon heute wirkungsvoll dem Problem der Vermögens- und Schuldenüberentwicklung entgegenwirken.
Quellen:
Wikipedia 72-er Regel
Süddeutsche.de 17. Mai 2010
Wir stecken nicht in einer weltweiten Depression
Zeit Online 25. November 2004
Kurt Biedenkopf “Wachstum schafft noch keine Arbeit”
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Verschlagwortet mit exponentiell, Wachstum, Zinseszins
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EZB Minuszinsen: Vorhang auf zum ersten Akt
Für all diejenigen, die sich gestern wegen den Notmaßnahmen der EZB verwundert die Augen reiben: die Wahlen sind vorbei!
Beteuerten die Politiker nicht in den letzten Wochen vor den Wahlen, die Euro-Krise sei überwunden?
“Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das was vor den Wahlen gesagt wird auch wirklich nach den Wahlen gilt.” (Angela Merkel)
Am 8. November 2013 überraschte Prof. Lawrence H. Summers in seiner Rede beim IWF Economic Forum mit einer “neuen”, unkonventionellen Idee die anwesenden Notenbanker und Ökonomen: Zinsen unter Null.
Gestern senkten die EZB-Notenbanker den Einlagenzins für Banken auf minus 0,1 Prozent. Erstmals in der Geschichte erhebt nun eine Zentralbank Geldhaltegebühren. Geschäftsbanken, die kurzfristig Geld bei der Notenbank parken, müssen einen Gebühr von 0,1% zahlen. Die EZB will mit Zinsen unter Null das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Bisher bemühten sich die Zentralbanker vergeblich, die Wirtschaft mit Geld zu versorgen. Wachstumsbesoffen und fest verankert im System erkennen sie die Fehler und dessen Ende nicht.
Für viele Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftler waren Geldhaltegebühren bisher undenkbar. Diese Mauer ist nun eingestürzt und für sie beginnt eine neue Zeitrechnung.
Der Minuszins alleine ist keine Lösung der Geldsystemkrise, doch er ist der erste Schritt auf dem Weg zur Einsicht, dass ein gesetzliches Zahlungsmittel ein öffentliches Gut sein muss und niemand das Recht bzw. die Möglichkeiten besitzen darf, dessen Nutzung zu blockieren.
Der Kapitalismus, die größte Last einer Demokratie und einer dem Gemeinwohl dienenden Wirtschaft, ist damit noch lange nicht am Ende. Der 5. Juni 2014 war nur der offizielle Anfang von seinem Ende.
Mehr dazu auf NeuesGeld Torgau:
IWF: Gebühren für Geld
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Gedanken zur Wahlbeteiligung
Formal leben wir in einer Demokratie. Doch immer mehr Menschen haben nicht das Gefühl, dass sie tatsächlich etwas mitbestimmen können.
Immer wieder trifft unsere Regierung Entscheidungen, welche nicht unseren Bedürfnissen entsprechen und daher auch nicht von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen werden, wie z.B. die Rettung von angeblich systemrelevanten Banken mit Steuergeldern. Auch bei aktuellen Themen wie Fracking, gentechnisch veränderten Lebensmitteln und dem (Un-)Freihandelsabkommen TTIP mit den USA hinter verschlossenen Türen gehen die Meinungen zwischen Regierung und Bevölkerung weit auseinander.
Die Distanz zwischen WählerInnen und PolitikerInnen wächst. Die Ursachen dafür sind vielschichtig:
1. Alle paar Jahre dürfen wir zwischen verschiedenen Parteiprogrammen wählen. Die Wahlversprechen der Parteien sind absolut unverbindlich.
Angela Merkel hierzu:
Wenn die Wahlversprechen nicht eingehalten werden, sind die WählerInnen machtlos. Wir können eine Regierung wählen, haben aber keine Möglichkeit:
- ein Gesetzesvorhaben zu korrigieren
- sie nach gebrochenen Wahlkampfversprechen abzuwählen
- selbst ein Gesetz per Volksabstimmung auf den Weg zu bringen.
2. Die Eliten aus Wirtschaft, Finanzwirtschaft und Politik verschmelzen immer mehr miteinander. Politiker erhalten nach ihrer Amtszeit Spitzenposten in der Wirtschaft, wie z.B. Gerhard Schröder bei Gazprom oder Roland Koch beim Baukonzern Bilfinger. Gleichzeitig schreiben Banker ihrer eigenen Bankenrettungsgesetze.
3. Parteien werden mit hohen Beträgen direkt von LobbyistInnen finanziert. Die edlen SpenderInnen erhalten dafür Vergünstigungen, wie man z.B. bei der FPD-Mövenpick-Affäre sehen konnte.
4. Die Eliten aus Wirtschaft, Finanzwirtschaft und Politik haben einen überproportional hohen Einfluss auf die wichtigsten Medien in unserem Land. Banken, Finanzinvestoren, Parteien, ja selbst der Rüstungsindustrie gehören TV- und Radiosender und Zeitungen (und umgekehrt).
Seit der Aufklärung und den bürgerlichen Revolutionen sollten die BürgerInnen der Souverän sein.
Sind wir der Souverän, wenn wir alle paar Jahre ein Parteiprogramm wählen?
Reicht es aus, die Demokratie auf ein paar Wahlkreuze zu reduzieren?
Souverän bedeutet “über allem stehen”!
Unser theoretischer Demokratieanspruch ist meilenweit von einer echten Demokratie mit klarer Gewaltenteilung entfernt. Mehr Demokratie ist kein abstraktes Fernziel, sondern ein heute beginnender Prozess, an dem jeder mitwirken kann. Die Wahlen selbst können dabei nur ein Teil auf dem Weg zu mehr Demokratie sein.
Informiere Dich:
Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie
Mehr Demokratie e.V.
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