Papst Franziskus: Diese Wirtschaft tötet.

Die Adventszeit ist die Zeit der Besinnung. Zeit sich zu besinnen.

Was macht Sinn?

Macht unser Finanz- und Wirtschaftssystem Sinn?

Papst Franziskus hinterfragt diese in seinem jüngsten apostolischen Schreiben und kritisiert den Kapitalismus und die wachsende soziale Ungerechtigkeit mit den Worten “Diese Wirtschaft tötet.” oder “Nein zu einem Geld, das regiert statt zu dienen”.

Papst Franziskus

Papst Franziskus © Casa Rosada – Wikipedia, Lizenz CC-BY-SA

Besinnt sich die katholische Kirche mit Papst Franziskus an der Spitze zurück auf ihre Wurzeln und auf in Vergessenheit geratene christliche Werte?

Wenige Christen erinnern sich heute noch an die biblischen Regeln über Zins, Schuldenerlass und uneigennützige Solidarität. Die Bereicherung an der Not anderer Menschen war Sünde. Wucher war Sünde. Es war Sünde, mehr zurückzuverlangen, als man leihweise gegeben hatte. Zins war Sünde. Wohlhabendere Christen teilten mit den Ärmeren. Sie teilten das, was sie hatten und nicht nur das, was sie übrig hatten.

In den christlichen, jüdischen und islamischen Religionen und auch vielen anderen Religionen hat das Zinsverbot eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte. Die Auswirkungen unserer auf Gier und Ausbeutung fußenden Wirtschaftsordnung sind seit Jahrtausenden bekannt. In allen Religionen finden Sie Regelungen zur Geld- und Bodenordnung, auch in der Bibel. Das Zinsverbot ist ein wesentlicher Bestandteil der Religionsgeschichte. Erst in den letzten 150 Jahren wurde das im Kirchengesetzbuch der katholischen Kirche enthaltene Zinsverbot nach und nach gelockert bis letztendlich 1983 der Zins-Kanon (Kanon 1543) gestrichen wurde.

Zusammen mit dem Zinsverbot gab es noch das “Erlassjahr” und das in Vergessenheit geratene “Halljahr”. Das heutige Restschuldbefreiungsverfahren ähnelt dem “Erlassjahr” aus biblischen Zeiten.

Auch Martin Luther war für die Einhaltung des biblischen Zinsverbotes:
“Darum ist ein Wucherer und Geizhals wahrlich kein rechter Mensch; er sündigt auch nicht eigentlich menschlich! Er muss ein Werwolf sein, schlimmer noch als alle Tyrannen, Mörder und Räuber, schier so böse wie der Teufel selbst! Er sitzt nämlich nicht als ein Feind, sondern als ein Freund und Mitbürger im Schutz und Frieden der Gemeinde und raubt und mordet dennoch gräulicher als jeder Feind und Mordbrenner. Wenn man daher die Straßenräuber, Mörder und Befehder rädert und köpft, um wie viel mehr noch sollte man da erst alle Wucherer rädern und foltern, alle Geizhälse verjagen, verfluchen und köpfen.” (“An die Pfarrherrn wider den Wucher zu predigen” von 1540)

Die evangelische Kirche passte sich bereits um 1600 den Auffassungen der Geldwirtschaft an und wand sich damit von der prinzipellen Absage Martin Luthers gegen das Zinsnehmen ab.

Weltweit sammeln Wohlfahrtsorganisationen, insbesondere in der Vorweihnachtszeit, Spenden für die Länder der Dritten Welt. Mit den weltweit gesammelten Spenden in Höhe von rund 4 Mrd. Dollar pro Jahr kann die Dritte Welt gerade einmal für 14 Tage die Zinsforderungen der Ersten Welt bedienen. Die Zinsenzahlungen, die die Erste Welt eintreibt, sind rund dreimal höher als die “Entwicklungshilfe”-Zahlungen an die Dritte Welt.

Weltweit leiden rund 2 Mrd. Menschen von derzeit rund 7 Mrd. Menschen an Mangelernährung, obwohl weltweit Nahrungsmittel für über 14 Mrd. Menschen hergestellt werden.

Täglich verhungern über 36.000 Menschen, also über 13 Mio. Menschen pro Jahr. Alle 5 Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren, also über 17.000 Kinder pro Tag.

Diese Wirtschaft tötet!

Im Vaterunser bitten die Christen Gott “Vergib uns unsere Schuld, wie wir auch vergeben unsern Schuldigern”.

Können die Christen der Ersten Welt mit ihren Schuldensümpfen und Vermögensbergen auf diese Vergebung durch Gott noch hoffen?

Quellen:
Papst Franciskus Evangelii Gaudium
Margrit Kennedy “Geld ohne Zinsen und Inflation”
Roland Geitmann “Bibel, Kirchen und Zinswirtschaft”

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Neu: Stammtisch Osnabrück

Wir begrüßen einen neuen Stammtisch in unserer Runde. Ansgar Licher startet mit einem Stammtisch in Osnabrück.

Ansgar LicherAnsgar Licher:
Warum ich fließendes Geld befürworte?

Das bestehende Geldsystem bewirkt exponentielles Wachstum – von Schulden einerseits und Vermögen andererseits. Unsere Welt und unsere Ressourcen stehen jedoch nicht unbegrenzt zur Verfügung. Ich befürworte fließendes Geld, weil wir nicht dauerhaft auf Kosten unserer Umwelt wachsen können sondern nachhaltig wirtschaften müssen. Fließendes Geld ist ein geeignetes Instrument dazu.

Warum ich mich aktiv für fließendes Geld einsetze?

Ich setze mich für fließendes Geld ein, damit das Wissen über Alternativen in das Bewusstsein der Menschen vordringt. Es geht um unsere Welt und Umwelt, die wir nur von den nach uns folgenden Generationen ausgeliehen haben.

Wir wünschen viel Erfolg bei der weiteren Verbreitung der Gedanken zum fließenden Geld!

Lust auf neues Geld StammtischStammtisch Osnabrück
Lust auf neues Geld

Ansgar Licher
fliessendes-geld@osxnet.de

Quelle: Lust auf neues Geld- Stammtisch Osnabrück

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5 Punkte, die zum Allgemeinwissen werden sollten, die Zeit ist reif …

1. Nichts auf der Welt kann zeitlich unbegrenzt exponentiell wachsen. Jedes System, welches mit einem exponentiellen Wachstumsmechanismus ausgestattet ist, muss zusammenbrechen. Zins und Zinseszins als Geldumlaufsicherung in unserem Geldsystem führen zu einem solchen krankhaften Wachstumsprozess. Der Versuch, diesen Fehler im Finanzsystem mit Wirtschaftswachstum zu kompensieren, ist ein Irrweg. Dieser zerstört unsere Lebensgrundlage, unseren Planeten.

2. Die Guthabenszinsen, die der Eine bekommt, sind in den Schuldzinsen, die Andere bezahlen, enthalten. Bei ungleicher Vermögensverteilung findet auf diese Weise eine extreme Umverteilung von der absoluten Mehrheit zu einer geringen Minderheit statt. Dies führt zu Demokratieabbau, da perfide Kapitalkonzentrationen unerwünschte Machtverschiebungen bringen.

3. Alle Menschen zahlen Schuldzinsen über 3 mögliche Wege: a) über Konsum die Schuldzinsen der Industrie, b) über Steuern die Schuldzinsen des Staates, c) über Darlehensverträge für selbst eingegangene Verpflichtungen.

4. Über 8 von 10 Menschen zahlen immer mehr Schuldzinsen (über die betreffenden 3 Wege, siehe Punkt 3), als sie je in der Lage sind, Guthabenszinsen zu vereinnahmen. Deshalb ist ein Geldsystem, mit einem positiven Zins als Umlaufsicherung, zutiefst unsozial, ungerecht und nur zeitlich begrenzt funktional.

5. Geld kann nicht arbeiten, nur Menschen, Maschinen und die Natur können das.

Steffen Henke

Steffen Henke bei einem Vortrag in Wuppertal


Quelle: Facebook Neues Geld

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Interview mit Prof. Dr. David Graeber: Warum uns Schulden versklaven

Im Oktober 2013 interviewte SRF Kultur Sternstunde Philosophie den US-amerikanischen Ethnologen und Anarchisten Prof. Dr. David Rolfe Graeber.

David Graeber ist seit den Protesten anlässlich des Weltwirtschaftsforums 2002 in New York City bekannt und heute einer der wichtigsten Aktivisten der Occupy-Bewegung.

Bis Juni 2007 war David Graeber Professor für Ethnologie an der Yale University. Sein Vertrag wurde von der Ethnologie an der Yale University nicht verlängert. Danach lehrte David Graeber bis Mitte 2013 Ethnologie am Goldsmiths College der University of London. Heute lehrt David Graeber an der London School of Economics and Political Science.

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VHS Leipzig: Es geht auch ohne Banken – Wir schaffen unser eigenes Geld

Heute beginnt der Regionalgeldkurs mit Dirk Bokermann vom Stammtisch “Lust auf neues Geld Leipzig” an der Volkshochschule in Leipzig.

VHS-Leipzig Kursnummer: I10155Z

Kursleitung: Dirk Bokermann

Dirk Bokermann beim Tag der Sachsen 2013 in Schwarzenberg

Dirk Bokermann (links im Bild) beim Tag der Sachsen 2013 in Schwarzenberg

Wann: 02.12.2013 und 09.12.2013

Wo: Volkshochschule, Löhrstraße 3 – 7

Kursentgelt: 10,00 €Euro

Die Antwort auf eine ausufernde Globalisierung heißt Regionalisierung. Lokale Wirtschaftskreisläufe schaffen ein Stück Unabhängigkeit und sorgen darüber hinaus für eine ethischere Wirtschaft. (Dirk Bokermann)

Kursinhalte:
Wie sieht der Istzustand aus?
Warum kann unser jetziges Geld- und Wirtschaftssystem auf Dauer nicht funktionieren?
Welchen Vorteile bieten Regionalwährungen den Menschen?
Wie nutzet man Regionalwährungen in der Praxis?
Welche Regionalwährungen gibt es in Leipzig und wie unterscheiden sich diese?
Welche Waren, Güter und Dienstleistungen werden in Leipzig zum Kauf mit Regionalgeld angeboten?
Wie kann man mitmachen?

Anmeldung VHS Kurs I10155Z

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IWF: Gebühren für Geld

Am 8. November 2013 trafen sich hochkarätige Währungshüter und Wissenschaftler beim IWF Economic Forum, u.a. Prof. Lawrence H. Summers (Berater von B. Obama), Prof. Ben Bernanke (FED), Prof. Stanley Fischer (ehemalige Gouverneur der israelischen Zentralbank) und Prof. Kenneth S. Rogoff (Harvard University). Auf dem IWF Economic Forum wurden politische Reaktionsmöglichkeiten zur Abmilderung der negativen Auswirkungen der Finanzkrise diskutiert.

Über dieses Treffen des IWF berichteten einige deutschen Medien mit Überschriften, wie z.B. Zwangsabgabe: Erste Banken planen Straf-Zinsen für Spar-Guthaben oder Müssen wir das Bargeld abschaffen?.

Das bisherige Experiment der Währungshüter, mit niedrigen Zinsen, die Weltwirtschaft in Schwung zu bringen, ist gescheitert. Auch das billige Geld der EZB kommt in der Wirtschaft nicht an.

Prof. Lawrence H. Summers überraschte in seiner Rede mit einer “neuen”, unkonventionellen Idee: Zinsen unter Null.

Was für ein Gedanke!

Summers hat erkannt, dass alle bisherigen Maßnahmen nur kosmetischer Natur waren.

Bei allen bisherigen Maßnahmen blieb das zugrunde liegende Problem der exponentiellen Überentwicklung der Geldvermögen erhalten und der Konsum wurde nicht angekurbelt. Die Weltwirtschaft leidet an einem Überschuss von Vermögen. Die Vermögensberge sind so überdimensional groß, dass wir die Zinsen dafür nicht mehr erarbeiten können.

Prof. Lawrence H. Summers ist ein konventioneller Ökonomen. Er will mit Zinsen unter Null das Wirtschaftswachstum ankurbeln.

Selbst bei einer gleichbleibenden Wachstumsrate beschleunigt sich die Zunahme der Wirtschaftsleistung immer mehr. Die Sprünge werden immer größer. Wir haben heute schon längst einen Zustand erreicht, wo die Masseneinkommen bei weitem nicht mehr ausreichen, um die Produktionskapazitäten auszulasten. Und die Kapitalrentner vergnügen sich unterdessen in “anderen Märkten”.

In unserer endlichen Welt sind exponentielle Prozesse nur für eine begrenzte Zeit möglich. Jedes Kind versteht, dass diese Erde begrenzt ist, dass sie nicht wächst. Auch nicht für Ökonomen.

Seit 2008 nähert sich auch die Europäische Zentralbank immer mehr der Nullzinslinie. Im Zuge der mehrfachen Absenkungen der Leitzinsen für Geschäftsbanken wurde der Abstand von Einlagesatz und Spitzenrefinanzierungssatz zum Hauptrefinanzierungssatz von jeweils 1,00% auf 0,75% reduziert. Im Juli 2012 erreichte der Einlagesatz erstmals die Null-Prozent-Linie. Im Mai 2013 senkte die EZB den Hauptrefinanzierungssatz auf 0,50%. Den Durchbruch in den Minuszinsbereich vermied die EZB durch erneutes Absenken der Zinssatzabstände.

Leitzinssätze der Europäischen Zentralbank 2000-2010

Am 7. November 2013 senkte die EZB nochmals den Hauptrefinanzierungssatz auf 0,25%. Und wieder vermied die EZB den Durchbruch in den Minuszinsbereich. Diesmal durch Absenken des Zinssatzabstandes zwischen Einlagesatz zum Hauptrefinanzierungssatz.

Steuerungsmöglichkeiten besitzt die EZB mit diesem “Leitzins-Korridor” nicht mehr. Der Einlagezinssatz unter Null ist nur noch eine Frage der Zeit. Die EZB diskutiert bereits diesen Schritt, dies berichtete das Handelsblatt.

Ein negativer Einlagesatz für Geschäftsbanken erfordert nicht, wie in einigen Medien berichtet, dass zwangsläufig damit auch für Sparguthaben die Zinsen unter Null fallen.

Übertragen wir diesen Gedanken auf die Vorgänge zwischen Banken und Bankkunden, würden die Banken Zinsen unter Null bzw. Nullzinsen immer dann einsetzen, wenn Bankkunden ihr Geldvermögen auf Girokonten oder anderen kurzfristigen Einlageformen parken.

Die Bankkunden könnten Zinsen unter Null vermeiden, indem sie ihre Guthaben auflösen und Bargeld abheben. Doch die Bargeldmenge wird der erhöhten Nachfrage nicht gewachsen sein. Bei panikartige Massenabhebungen bekämen die Banken Auszahlungsprobleme. Und die Zentralbank könnte den Nachschub mit frischem Bargeld nicht gewährleisten.

Der Minuszins alleine ist keine Lösung unserer Probleme.

Zinsen unter Null sind Gebühren auf Geld. Gebühren auf Geld funktionieren auch beim Bargeld, nur eben (noch) nicht mit den aktuellen Euro-Banknoten. Für informierte Freiwirtschaftler sind diese Gedanken nicht neu. Umlaufgesicherte Zahlungsmittel gibt es bei fast allen Regionalgeld-Initiativen.

Eine Gebühr auf Geld kann die beiden Steuerungselemente Zins und Inflation ersetzen.

Das “ewige” Wachstum der Weltwirtschaft, einzig und allein für das weitere Anwachsen der Geldvermögen, wäre nicht mehr notwendig.

Nur wenn die Zentralbanker jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, erlangen Sie den Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zurück. Und auch nur mit diesen richtigen Entscheidungen können Sie den gefürchteten Zusammenbruch des Finanz- und Wirtschaftssystems (Liquiditätsfalle, Deflation, Hyperinflation) verhindern.

Es bedarf einer konstruktiven Geldumlaufsicherung, also einer staatlichen Liquiditätsgebühr auf das gesamte von der Zentralbank ausgegebene Bargeld und die Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken. Nur mit einer konstruktiven Umlaufsicherung und einer direkten Geldmengensteuerung hat die Zentralbank überhaupt die Möglichkeit, die Kaufkraft des Geldes stabil zu halten.

Die destruktive Wirkung der Zinsen auf den Umlauf des Geldes wird ersetzt durch die konstruktive Umlaufsicherung mit fließendem Geld. Die Bargeldmenge würde sich schnell auf die tatsächlich erforderliche Menge reduzieren und der Zins würde sich, angepasst an die Nachfrage, um Null bewegen. Der Wirtschaftskreislauf wird bei dieser Art von Umlaufsicherung nicht gestört, da das Geld dank Nutzungsgebühr ständig im Fluss bleibt.

Eine Gebühr auf Geld mag im ersten Moment abwegig erscheinen.

Doch wie sieht es aktuell aus?

Was sie derzeit an Zinsen für Spareinlagen bekommen, das wird von der Inflation wieder aufgefressen. Das ist beim fließenden Geld nicht so. Das Geld ist wertstabil. 100 Geldeinheiten bleiben 100 Geldeinheiten, weil die Zentralbanken die Inflation als Steuerungselement nicht mehr benötigen. Und sie als Geldnutzer müssen dann nicht mehr die Guthabenszinsen der Vermögensinhaber mit bezahlen. Die Guthabenszinsen der Vermögensinhaber kommen aus den Schuldzinsen der Kreditnehmer. Diese bedient jeder Kreditnehmer direkt bei der Kreditrückzahlung. Zusätzlich bedienen wir alle die Schuldzinsen indirekt: Beim Einkaufen zahlen wir die Schuldzinsen der Industrie. Rund 40 Prozent Schuldzinsen sind durchschnittlich in den Preisen versteckt, die wir unbemerkt bei jedem Einkauf bezahlen. Wenn wir Steuern und Gebühren zahlen, zahlen wir die Schuldzinsen des Staates und der Kommunen. Nur zehn Prozent der Bevölkerung haben so hohe Geldvermögen, dass sie in diesem Ungleich-Verteilungssystem gewinnen. Sie gewinnen, weil 90 Prozent der Bevölkerung immer mehr Schuldzinsen zahlen, als sie Guthabenszinsen erhalten.

Quellen:
Homepage Prof. Lawrence H. Summers

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Durchbruch bei den Koalitionsverhandlungen: CDU für Mindestlohn 8,50 Euro

Berlin (ngt) – Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD zeichnet sich eine Einigung beim Mindestlohn ab. Aus gut informierten Kreisen, die den Vertretern des Wirtschaftsflügels der Union nahe stehen, ist durchgesickert, dass die CDU heute noch ihre Zustimmung für eine allgemeinverbindliche Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Tag bekannt geben wird.

8,50 Euro Mindestlohn

Der Mindestlohn ist ein Herzensanliegen der SPD. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte gegenüber der “Bild am Sonntag”, dass die Höhe erst am Ende der Verhandlungen entschieden wird, “aber 8,50 Euro müssen sein”.

Der Durchbruch in den Verhandlungen wurde möglich, nachdem die SPD eine Garantie für die leistungslosen Spitzeneinkommen aus Kapitalvermögen in Aussicht gestellt hat. “Auf die Wiedereinführung der seit 1997 auf Eis gelegten Vermögenssteuer werden wir in den weiteren Verhandlungen verzichten.”, sagte Peer Steinbrück am Rande der Verhandlungen.

Generell ist es so, dass in einer Demokratie Minderheiten geschützt werden. Durch das Entgegenkommen der SPD in den Verhandlungen mit der CDU konnten herbe Einschnitte bei der Minderheit der Milliardäre vermieden und deren Tageseinkommen (rund 135.000 Euro bei 1 Mrd. Euro und 5% Zinsen) geschützt werden.

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Stammtisch Lust auf neues Geld Torgau: 27. November 2013

Am 27. November 2013 findet unser nächster Stammtisch in der Evangelischen Kirchgemeinde Torgau statt.

Lust auf neues Geld Torgau

Ort: Evangelischen Kirchgemeinde Torgau, Wintergrüne 2
Beginn: 19.00 Uhr

In den letzten Monaten hat sich einiges getan und ein Rückblick auf diese Entwicklung ist das Thema beim November-Stammtisch. Aus dem Gedanken “Regionalgeld” entwickelt sich Schritt für Schritt ein Konzept für die Region. Wir führten und führen Gespräche mit Unternehmern, Vereinen und städtischen Unternehmen. Parallel arbeiten wir zusammen mit anderen Regio-Initiativen an technischen Lösungen.

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Essay: Was heißt Eigenverantwortlichkeit?

Ein zentraler Begriff: Eigenverantwortlichkeit.

Was heißt Eigenverantwortlichkeit?

Warum sollte dieses Wort wieder verstärkt Eingang in unsere Gehirne finden?

Eigenverantwortlichkeit ist der erste Baustein, wenn es darum geht eine intakte Gesellschaft mit glücklichen, sozialen und vorallem moralischen Menschen aufzubauen.

Der Treibstoff für Herrschaft ist Abhängigkeit. Herrschaft ist der große Feind einer freien Gesellschaft und freier Menschen.

Abhängigkeit entsteht auf vielfältigen Wegen, doch eine Hauptstraße, wenn man so will, liegt wiederum direkt in unseren Köpfen. Wir nisten uns ein in pseudo-bequemen Strukturen, werden bewegungsunfähig und unkritisch.

Eigenverantwortlichkeit heißt, sich überall einzumischen. Überall dort, wo das eigene Leben berührt oder Recht verletzt wird. Das betrifft so ziemlich jeden Bereich, außer vielleicht die Unterhose unseres Nachbars. Demnach gibt es natürliche Grenzen, doch die größte besteht darin, Eigenverantwortlichkeit zu praktizieren.

Es ist Pflicht, “unabhängig von eines anderen nötigender Willkür” (Kant), Entscheidungen zu treffen, Urteile aufgrund eigener Überlegungen und Recherchen zu fällen sowie permanente Reflexionen anzustellen. Diese Lebenseinstellung ist mit Sicherheit nicht die bequemste, doch sie ist objektiv richtig, da sie einem universell gültigen (d.h. vernünftigen) Gedankengang folgt.

Was heißt Eigenverantwortlichkeit konkret?

Alles, was das eigene Leben betrifft, hinterfragen, kritisch beleuchten und vorallem eigenhändig und eigenständig entscheiden.

Damit ist gelebte Eigenverantwortlichkeit realst-mögliche Politik. Sie sichert aktiv das Zusammenleben, die gesellschaftliche Ordnung.

Das beginnt bei allem was Konsum ist. Dabei ist wirklich alles betroffen, egal wie selbstverständlich oder wie selten es konsumiert wird. Absolute Eigenverantwortlichkeit kennt keine Ausnahmen. Mit sich selbst kann man keine Kompromisse machen, man lebt seinen Willen – konsequent.

Jedes Produkt wird unter bestimmten Arbeitsverhältnissen aus bestimmten Bestandteilen in einem bestimmten Land oder in verschiedenen Arbeitsschritten in verschiedenen Ländern hergestellt. Dies alles gilt es konsequenterweise nachzuvollziehen. Das macht enorme Arbeit. Jedes Produkt muss jedoch nur einmal flächendeckend untersucht werden. Nachfolgend sind nur noch Veränderungen zu recherchieren.

Das ist wahrhaft ein Berg an Arbeit. Doch es lohnt sich zu 100 Prozent. Für den einzelnen Menschen und mit ihm für den Planeten Erde und alles was sich um, auf und in ihm befindet.

Eigenverantwortlichkeit gilt auch für die Interaktion mit anderen Menschen, natürlich auch für den Umgang mit sich selbst. Deswegen sind eine humane Kommunikation, Solidarität, körperliche Fitness sowie eine respektvolle, leidfreie und gesunde Ernährung essenziell.

Ein angemessener Einstieg in die Rückgewinnung der Autonomie des eigenen Willens kann es sein, wieder beim lokalen (Bio-)Bauern zu kaufen, statt den Discountern die Basis für strukturelle Ausbeutung, also Gewalt, bereitzustellen.
Nahrungssouveränität ist die Grundkomponente eines autonomen Lebens.

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Neu: Stammtisch Stuttgart

Wir begrüßen einen neuen Stammtisch in unserer Runde. Die Gruppe setzt sich schon länger für fließendes Geld ein und ist sehr aktiv.

Für fließendes Geld: Stammtisch Stuttgart

Für fließendes Geld: Stammtisch Stuttgart

Sie haben z.B. den Film “Wo ist unser Geld” produziert. Der Film wurde auf Youtube bereits über 41600 mal angeklickt. Auch auf Facebook sind die Stuttgarter aktiv: Facebook: Wo ist unser Geld?.

Die Treffen finden jeden 2. Donnerstag im Monat, außer im August (Sommerpause), um 18.30 Uhr (bis gegen 21.30 Uhr) im Forum 3, Gymnasiumstraße 21, 70173 Stuttgart in einem Nebenraum des Cafés im 1. OG, statt.

Wir wünschen viel Erfolg bei der weiteren Verbreitung der Gedanken zum fließenden Geld!

Lust auf neues Geld StammtischStammtisch Stuttgart
Lust auf neues Geld

neues-geld-stuttgart@web.de

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